Wie meine beiden regelmäßigen Blogleser wissen, laufe ich seit einiger Zeit relativ häufig, so zwei bis drei Mal pro Woche. Bis vor Kurzem habe ich dabei mein Smartphone mit mir getragen, um Geschwindigkeit und Strecke zu tracken. Eingeschränkt praktisch, um es nett zu formulieren.Beim Lauf am Ledrosee spähte ich daher ein wenig neidisch auf meine Mitläufer, die alle Daten ihres Laufes direkt auf der Uhr hatten und deren GPS – im Gegensatz zu dem meines Smartphone – nicht mitten im Lauf abgestürzt war. Ich fing also an mich ein wenig zu informieren.
Vom Thema „Laufuhren“ bis dahin ziemlich unbeleckt, da ich bisher nur eine Pulsuhr hatte, schaute ich mich um. Überraschenderweise gab es ein ziemlich breites Angebot an GPS-Uhren für Läufer und andere Sportler. Darunter vor allem die Anbieter von GPS-Systemen wie Garmin und TomTom.
Da Probieren über Studieren geht, ersteigerte ich mir bei ebay eine gebrauchte TomTom Runner für kleines Geld. Nachdem ich die Einstellungen verstanden hatte, war ich begeistert: Man kann einfach loslaufen und seinen Lauf tracken oder eins von mehreren Programmen starten: Laufen auf Zeit, laufen auf Strecke, laufen gegen ein vorgegebenes Ziel oder gegen einen eigenen vergangenen Lauf.
Was ich noch spannend gefunden hätte: andere Sportarten und Aktivitätstracking.
So stieß ich auf die Polar M400. Auch hier fand ich bei ebay ziemlich günstig ein gebrauchtes Modell für einen angemessenen Preis. Nachdem die Uhr angekommen war, schaute ich sie mir genau an, vor allem, was ihre Funktionen angeht. Da ich die TomTom schon nutzte, konnte ich ab jetzt vergleichen.
Die Website, auf die man seine Daten hochlädt, erschlägt einen zuerst mit ihrer Funktionsfülle. Hier lässt sich so ziemlich alles einstellen, was man sich vorstellen kann. Auch viele Einstellungen an der Uhr nimmt man hierüber vor. Bevor ich das verstanden habe, kamen mir die Einstellmöglichkeiten ziemlich spartanisch vor. Wie gesagt: Bevor.
In Kombination mit einem Brustgurt (das muss nicht der teure H7 von Polar sein, da reicht auch der günstige BT-Brustgurt von Tchibo) erweitern sich die Möglichkeiten noch einmal radikal: Training mit Herzfrequenz-Zonen, Analyse des Fitness-Zustandes, Voraussage der möglichen Zeiten auf den klassischen Strecken,…
Ein wichtiges Argument war für mich die Möglichkeit, auch andere Sportarten zu tracken. Über die Polar-Website kann man weitere Sportarten auswählen und anpassen (braucht man GPS, was wird auf der Uhr angezeigt). Zwar weiß ich immer noch nicht, wozu Körpergewichtsübungen zählen, aber in Kombination mit dem Brustgurt kommen wohl relativ realistische Verbrauchswerte raus. Sobald man alles fertig eingestellt hat, synchronisiert man die Uhr wieder. Das gleiche Vorgehen gilt auch für Zielvorgaben wie Strecken, Zeiten, Geschwindigkeiten, Intervalle etc. Die Intervalltrainings, die man mit der Website erstellen kann, können dort ebenfalls sehr komplex eingestellt werden.
Ich bin sicher, dass man mit dem richtigen Sensor von der Software auch noch eine Information über die Qualität des Stuhlgangs erhält. Das wäre für mich ungefähr so wichtig wie das Schlaftracking, das ich aktuell mehr aus Spaß betreibe. Die Uhr versucht anhand der Bewegungen während des Schlafs die Qualität desselben zu bewerten. Keine Ahnung, ob das geht. Was ich aber nun schwarz auf weiß habe: Ich schlafe zu wenig.
Fazit: Mit Uhr zu trainieren bietet tolle Möglichkeiten, die man zwar mit einem Smartphone auch zum Teil hat, aber es hat darüber hinaus einige Vorteile: Der GPS-Empfang ist zuverlässig und verbraucht weniger Strom als beim Smartphone, das nach einer längeren Laufstrecke fast leer ist. Außerdem muss man sich keine Gedanken darüber machen, wie man die Uhr transportiert. Und wasserdicht ist sie auch noch.
Für mich stellt die Uhr eine sinnvolle Erweiterung meines Trainings dar, gerade auch wegen ihrer Zuverlässigkeit und schnellen Ablesbarkeit.